Scholz in Grossziethen (Der Rayman-Tip)
Auf Empfehlung von Rayman entschied ich mich meinen Swap dort machen zu lassen, da die dort (O-Ton) "Ahnung haben" und auch schon 2 Swaps hinter sich.
Es stellte sich heraus, dass die Erfahrung der zwei vorherigen Swap sich darauf bezog, dass da einer gelegentlich über die Schulter geguckt und hier und da Tips gab, währen Rayman und LasseRausBoeng ihre Swaps in dieser Werkstatt selbst vornehmen durften.
Wie dem auch sei...
Meine Karosse (ohne Felgen) sollte aus England nach Holland und von dort aus nach Berlin transportiert werden. Ein Transporteur (ein deutscher in England, man mag es kaum glauben) war gefunden und dieser war sehr hilfreich und stets ansprechbar.
Der Liefertermin war geklärt: 09. Dezember 2005 gegen 9:00h
Ich habe bei Scholz angerufen und ihm den Termin mitgeteilt und habe darum gebeten, mich sofort anzurufen, sobald die Lieferung eintrifft.
Ferner habe ich ihm mitgeteilt, dass der Wagen keine Räder habe und das Entladen "unsere" Sache ist. Seine Antwort war:"Wir machen das schon!"
Herr Scholz rief mich nicht an. Ich meldete mich so gegen 12:00h und bekam folgendes zu hören:"Was hast Du denn da für einen Schrotthaufen gekauft?"
Ich quittierte das mit einem:"Ich bin auf dem Weg dahin."
Angekommen musste ich mir sagen lassen, dass der Fahrer sich geweigert habe mit seinem Sattelschlepper durch die Einfahrt zu fahren, da es ihm zu eng sei. Ein anwesender Herr, der ehemals selbst Trucker war, sagte mir:"Ich weiss nicht wo sein Problem war! Ich wäre da durch gekommen!"
Herr Scholz erzählte mir, dass es eine Rangelei gegeben habe und er letzten Endes einen Kran organisiert habe und dieser bei der Aktion auch noch beschädigt wurde.
Ich solle doch bitte 380€ für die Kranmiete, den Defekt und die Leute zahlen, die mit angefasst haben.
Ich frage mich, ob Herr Scholz auch einen Schraubendreher in Rechnung stellt, wenn dieser beim Ausschrauben oder vorzugsweise auch Einschrauben einer Schraube am Kundenwagen kaputt geht?!? Was interessiert es den Kunden, wenn sein Werkzeug oder sonstiges kaputt geht?
Hätte er mich angerufen, sobald der Wagen eingetroffen ist, hätte ich dem Fahrer gesagt, dass er die Kiste gerne wieder mitnehmen kann. Aber naja...
Im Bemühen die Sache nicht mit einem Streit zu beginnen, habe ich genickt und er 300€ von mir bekommen.
Dann hat er noch eine Anzahlung in Höhe von 250€ für den Umbau bekommen.
Nach kurzer Besichtigung des Wagens hiess es:"Da ist kein Steuergerät bei! Bevor das nicht da ist fassen wir das nicht an!"
Ich bat ihn trotzdem anzufangen, da mir der Verkäufer aus England gesagt hatte, dass das Steuergerät per Post kommt, da die gut und gerne mal geklaut werden und er sie nicht mit dem Wagen verschicken wollte.
Seine Antwort war ein klares: "NEIN! Nacher blockieren zwei Autos meine Werkstatt und ich komm nicht voran."
Ist ja soweit ok. Sehe ich ja ein, dass der gute Mann sich absichern will...
Die linke Antriebswelle war auch nicht dabei aber das hat Herrn Scholz nicht so sehr gestört, da es die ja problemlos zu kaufen gibt.
Also haben wir eine Weile gewartet. Nach 10 Tagen wurde ich ungeduldig und habe beim Verkäufer nachgehakt. Er versicherte mir, dass er es versendet hat. Verfolgung war nicht möglich, da dies mit Royal Mail Sendungen nach ausserhalb der UK nicht angeboten wird.
So gegen Ende Dezember habe ich dann ein Steuergerät aus Japan bestellt und siehe da es war binnen weniger Tage in Deutschland und nun konnte es endlich losgehen.
Der Motor war ausgebaut und ich bin freudestrahlend hingefahren. Es sind rund 20km zu Scholz und ich weiss Heute nicht mehr, wie oft ich da war, für eine Info die ich auch am Telefon hätte bekommen können. Aber es hiess so oft: "Mein Papa ist gerade nicht da!" Wenn ich dann aber einfach mal hingefahren bin, war er es plötzlich doch. Wie dem auch sei. Angekommen hörte ich folgendes "Mit dem Motor würde ich keine 10km fahren an deiner Stelle. Der Kopf ist undicht und..." "...bla hier bla da!"
Mein Gedanken in dem Moment:
--Hätte eine gute Werkstatt das nicht sofort erkennen können?
--Haben wir jetzt nicht Zeit verschwendet?
--Was kostet mich das jetzt?
--Lasse ich ihn einfach auf Risiko trotzdem einbauen?
Er sagte dann zu mir: "Wenn Du es unbedingt willst unterschreib mir eine Erklärung, dass Du keine Garantie- und Gewährleistungsansprüche stellst. Dann baue ich ihn Dir ein und wir kennen uns danach nicht mehr..."
Nach einer kurzen Überlegungsphase entschloss ich mich, ihn überarbeiten zu lassen.
Der Motor sollte auseinander gebaut und zum Motorenbauer geschafft werden. Dieser sollte den Honen, planen, neue Lager einbauen, Kolben einziehen etc. Alles was dazu gehört. Auch hier wurde ich ständig vertröstet mit Worten wie: "Wir hatten so viel zu tun und sind noch nicht dazu gekommen ihn abzuliefern..."
Ich fragte mich:
--Bin ich kein Kunde?
--Ist mein Geld weniger Wert?
Irgendwann war er dann beim Motorenbauer. Dieser hatte alles gemessen und eine "Einkaufsliste" erstellt. Die Teile sollte ich kaufen. Als Begründung hiess es: "Wenn der Motorenbauer sie kauft, muss er 15% draufschlagen. Durchreichen kann er die Teile ja nicht..."
Auf der Liste waren auch neue Kolben. Die mit Hilfe von Floppy recht schnell gefunden waren. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Floppy und Jan!
Das war ja nun nicht schwer. Aber lustig wurde es mit den Lagerschalen.
Ich bin mit meinem Einkaufszettel zu Frau Becker bei Toyota Stolzenburg. Sie machte mir sofort klar, dass das eine Sonderbestellung ist und die Teile vom Umtausch bzw von der Rückgabe ausgeschlossen seinen. Sie fand es auch sehr merkwürdig, dass der Kunde die Teile kaufen sollte und es sah für sie so aus als würde man die Verantwortung der möglichen "Fehlbestellung" mir in die Schuhe schieben wollen. Ich hatte keine andere Wahl also bestellte ich.
Folgendes schwirrte mir im Kopf herum:
--Ist der Motorenbauer so unsicher?
--Wieso muss ich die Kaufen? Hey, ich bin Kunde und will nur Leistung und gebe dafür mein Geld her...
--Wenn da falsche Teile kommen, habe ich auch einen Verlust. Da wären mir die 15%, die der Motorenbauer draufschlägt lieber gewesen...
Die Teile kamen an und ich fuhr erneut zur Werkstatt um die Teile abzuliefern. Wie sollte es anders sein? Ein paar Tage später hiess es : "Eines der Lager ist falsch!" Herzlichen Glückwunsch Murat. 26€ in den Sand... Ich meine es geht nicht um die "horrende" Summe von 26€ sondern einfach ums Prinzip. 26€ machen mich nicht arm und Toyota nicht reich aber es ist auf jeden Fall eine vermeidbare Ausgabe gewesen.
Wieder zu Toyota gefahren. Anderes Lager gekauft. 2 Tage später erneut zu Toyota um Lager abzuholen. Wieder in die Werkstatt um Lager abzugeben.
Die Mühe hätte ich mir gerne erspart.
Dann eines Tages hiess es ich solle 402€ für das planen des Kopfes zahlen. Am Telefon fragte ich dann, ob ich denn auch eine Rechnung erhalten würde. Die Antwort darauf: "Also weisst Du Murat. Wir machen das hier alles mündlich und Du bist über den Pete (so nennt er Rayman) hier her gekommen. Wenn Du mir jetzt so kommst, kannst Du Deinen Scheiss hier abholen und das ganze woanders machen lassen!" *aufgelegt*
--Darf ich als Kunde neuerdings keine Rechnung verlangen, nur weil ich auf Empfehlung da hin bin?
--Muss ich als Kunde so mit mir sprechen lassen?
--Woher soll ich wissen, ob das planen tatsächlich 402€ gekostet hat?
Auch hier habe ich versucht, die Sache ruhig und locker anzugehen. Nach 2 Tagen bin ich hin und habe brav die 402€ abgedrückt. Ich habe übrigens keine Rechnung erhalten!
An dieser Stelle werden viele denken: "Was ein Idiot! Ich hätte sofort mein Zelt abgebaut und wäre zur nächsten Werkstatt gefahren."
Dazu muss ich sagen: Ich hatte schon eine Menge im voraus bezahlt und der Abtransport aller Sachen, wäre auch noch eine weitere Ausgabe, die ich mir ersparen wollte. Irgendwann wäre es fertig gewesen und dann hätte ich ihm schon meine Meinung gegeigt. Bis dahin, dachte ich mir, bleibe ich ruhig und locker...
To be continued...