Motorteile Standhaft selbst Lackieren?

  • Hi, ich habe mir ein Winterprojekt geangelt und da muss ich auch den Motor lackieren.

    Deswegen meine Fragen:
    Mit welchen Lack sollte ich die Motorteile ( Schwarz Matt, oder Glänzend...?) lackieren? (ca. max. 120C°)
    Wie kann ich am besten den Untergrund vorbereiten, mit Hausmitteln ala Schleifpapier, Schleifwolle, etc.?
    Gibts da Grundierungen, Klarlacke, oder irgendwas zu beachten?
    Welcher Hersteller ist da der beste?

    Und dann wären da noch ein paar Aluguss teile, die ich ebenfalls im Goldmatt Look lackieren will.
    Das sollte Steinschlag und Fliegendreck robust sein. (Fliegendreck mit bis zu ca. 200Kmh aufgetragen)
    Habt ihr irgendwelche Tipps? (zb. in 50 Schichten bei ca 75 Grad im Schatten und nur bei Vollmond) oder so :D musste sein, SRY!

    Ich hab schon öfter lackiert und bekomme auch grössere, glatte Flächen recht gut hin mit der Spraydose.
    Nur scheitert es meistens an der Haltbarkeit... :ponder:

    Gruß,
    Andi.

  • Meine Erfahrungen in diese Richtung sind so, dass ich nur von 1k Lack aus der Dose abraten kann. Für Teile die eine gewisse Belastung erleben (mechanisch, thermisch oder was auch immer) ist Dosenlack nicht gut genug.

    Wichtig ist:
    *Untergrund sauber und fettfrei
    *Loser Rost etc. entfernen
    *grundieren
    *lackieren
    *wobei Grundierung und Deckschicht 2k sein sollten

  • Ich habe die letzten Monate auch alles erdenkliche in Sachen Lackieren versucht, seitdem ich an meinem MR2 zu schaffen bin. Folgendes sind MEINE eigenen Erfahrungen. Ich bin KEIN gelernter Lackierer. Alles Folgende bezieht sich auf Kleinteile. Ich würde mir selbst niemals eine große glatte Oberfläche wie eine Motorhaube zu trauen.

    Das wichtigste überhaupt ist die gute Vorbereitung der Oberfläche. Diese muss 4 Kriterien erfüllen....
    - staubfrei
    - fettfrei
    - rostfrei
    - vernünftig angeschliffen / angerauht

    Nun kommt es extrem auf das Material an, was du genau lackieren willst. Alles was eine relativ glatte Oberfläche hat, kann man prima mit Schleifpapier bearbeiten. Aber falls du Teile aus Guss lackieren willst, geht leider absolut kein Weg am Sandstrahlen vorbei. Deren Oberfläche ist einfach so rauh und der Rost sitzt dadurch so tief in den Poren, dass du dir eher die Finger bis auf die Stumpen runterschleifst als ein lackierfertiges Ergebnis zu erzielen.

    Also Guss-Teile sandstrahlen und mit Rostschutzhaftgrund oder Zinkspray grundieren. Dann in mehreren dünnen Schichten lackieren. Die erste muss am dünnsten sein, weil sie dir sonst die Grundierung wieder löst, bevor die erste Lackschicht trocken wird.

    Andere glatte Teile je nach Bedarf von grob nach fein schleifen per Schleifpapier. 80er, 240er 400er nehme ich in der Reihenfolge meistens. Hängt aber auch immer vom Material ab. Aber auch hier rate ich dir wieder zum Sandstrahlen bzw. zum feineren Glasper-Strahlen. Ich hab da einfach nur super Erfahrungen mit gemacht.

    Bei der Auswahl der Lacke.... für glatte Oberflächen nehme ich Nitro-Lacke (bekommt man immer noch in Graffiti-Läden in zich tausend Farben). Für rauhere Guss-Teile (vor allem Achsteile) nehme ich Lacke auf Kunstharz-Basis (Hammerite z.B.), weil die sehr sehr schlag-zäh bleiben. Generell immer zum Schluss ein bis zwei Schichten Klarlack drüber.

    Soll eine lackierte Oberfläche später Benzinfest sein (Tankrohr z.B.), musst du 2-Komponenten-Klarlack drüber machen. Leider recht teure Spray-Dosen, die nach erster Aktivierung innerhalb weniger Stunden verbraucht werden müssen.

    Soll ein Lack temperaturfest sein, kommt auch wieder nur Zinkspray auf Eisen/Stahl als Grundierung in Frage und als Decklack dann ebenfalls 2-Komponenten-Lack. Gibt genug Lackierer, die einem 100ml Farbe und 50ml Härter jeweils einzeln anmischen bzw. abfüllen. Einige Firmen füllen einem sogar auf Wunsch beides fertig gemischt als Spraydose ab. Auch diese ist dann wieder nur wenige Stunden nutzbar. Dadurch dass der Lack mit dem Härter reagiert, gast er später nicht so schnell aus. Foliatec macht auch nix anderes bei seinem Bremssattel-Lack, als Härter dabei packen. Bis 120° hält das dann locker. Alles darüber gibts dann nur noch Auspuff- & Ofenlacke mit recht begrenzter Farbauswahl.

    Willst du etwas steinschlagfest haben, würde ich dir auch wieder zu den 2-Komponenten-Lacken (wenigstens Klarlack) raten.

    Alternativ kannst du auch alle zu lackierenden Teile einer Firma zur Pulver-Beschichtung in die Hand drücken.  :D

    Diese Worte geben nur meine persönliche Meinung und/oder mein begrenztes Wissen als Laie wieder. Daher übernehme ich keinerlei Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die entstehen, wenn jemand meinem Rat folgen sollte. Alle Angaben erfolgen aus bestem Wissen und Gewissen und sind als reine Hilfestellung innerhalb der "Community" gedacht.

  • Ich persönlich würde bei Block und Kopf die Finger vom sandstrahler lassen. Das Substrat setzt sich gerne genau da ab wo es leicht stecken bleibt und sich erst dann löst wenn du alles wieder zusammen hast und der bock fährt :)

    Wenn du wirklich bis in die letzte Rille willst weil dir wichtig ist dass der block kopf gut aussieht dann würde ich zu säure Lösungen wie por15 anbietet raten alternativ phosphatsäure aus der Apotheke selber anmischen :thumbup:

  • Solche Stellen lassen sich ja mit Matschband abkleben. Das lässt man dann vom Sandstrahlen bis zur fertigen Lackierung drauf. Falls dann noch auf der gestrahlten Fläche das ein oder andere Strahlgut-Körnchen sitzt, wird es mitlackiert und damit eingeschlossen.

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  • Also ich habe damals, vor gut 6 Jahren meine Motorteile (incl. Block und Kopf) mit ganz stink normalem OBI-Acryllack bemalt.
    Also der aus den normalen Dosen, und dann selbst gespritzt. Vorher ganz normal Grundiert.
    Das hällt bis heute Problemlos, selbst an den heissen Teilen.

    Gruss Stefan

    Wenn du willst das es gut wird, mach's selber...v

  • Also ich habe damals, vor gut 6 Jahren meine Motorteile (incl. Block und Kopf) mit ganz stink normalem OBI-Acryllack bemalt.
    Also der aus den normalen Dosen, und dann selbst gespritzt. Vorher ganz normal Grundiert.
    Das hällt bis heute Problemlos, selbst an den heissen Teilen.

    Gruss Stefan

    Das ist leider auch immer etwas Glücksspiel. Ich kenne Pechvögel, die ihre Bremssättel penibel sandstrahlen ließen und dann mit dem teuren hitzefesten Foliatec Bremssattellack lackiert haben, und nach einer Saison blätterte dieser ab. Und dann gibts Glückspilze, die stink normales Hammerite einfach auf den total vergammelten Bremssattel geklatscht haben und das hält dann ewig. :macke:

    Diese Worte geben nur meine persönliche Meinung und/oder mein begrenztes Wissen als Laie wieder. Daher übernehme ich keinerlei Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die entstehen, wenn jemand meinem Rat folgen sollte. Alle Angaben erfolgen aus bestem Wissen und Gewissen und sind als reine Hilfestellung innerhalb der "Community" gedacht.

  • Meine Erfahrung: Duplicolor Hitzefest in schwarzmatt. Block vorher einfach sauber gemacht und mit pad grob angeschliffen. Drauf damit und fertig. Hält immernoch. Block und Kopf nicht sandstrahlen, da nimmt man lieber Trockeneis. Da brauch man dann auch keine Angst haben, das Material da sitzt, wo es nicht hin soll.

  • Meine Erfahrung: Duplicolor Hitzefest in schwarzmatt

    So lackiere ich die Motorblöcke- ist billig, geht schnell und hält verdammt gut. Teile wie Ventildeckel, Ansaugbrücke und andere Teile die thermisch nicht belastet sind lackiere ich mit Grundlack auf Wasserbasis und hitzefestem Klarlack (obwohl auch der eigentlich überflüssig ist, da z.B. ne schwarze Haube bei direkter Sonneneinstrahlung im Hochsommer locker 110 Grad hat).