Hey Leute.
Nachdem mir letztens die Straße zu eng war und am Rand derselben große Steine liegen hab ich mir meine GFK Front beschädigt. Nachdem die auch an anderen Stellen ein paar kleine Risse und Brüche hatte (Fähren sind ungeeignet für teifergelegte Autos) hab ich mir gedacht, ist gar nicht so schlecht, wenigstens richte ich das jetzt mal
Ausgangszustand:
[Blockierte Grafik: https://lh4.googleusercontent.com/-MEH99EiA-Kw/T6GCNSKV1RI/AAAAAAAAALU/ki5hmlZzsHE/s800/2012-05-02%252019.53.32.jpg]
Der Gelcoat ist komplett gesplittert, die Glasfaserschicht dahinten gebrochen, aber noch großteils vorhanden. Da dieser Teil keinerlei tragende Funktion erfüllt, ist die Reparatur nicht sonderlich umständlich.
Zuerst befreit man die betroffenen Stellen von hängenden Splittern des Gelcoats, also schön ausknabbern, dann hat man später weniger Arbeit beim Schleifen und kann sich auf das Vergnügen der Spachtelarbeit konzentrieren.
Als nächstes gilt es daran die Stellen aufzufüllen - wir wollen das natürlich A nicht mit Spachtel machen und B soll die Front Ihre Integrität wieder bekommen, sprich stabil sein. An den Schadstellen liegen sehr viele Glasfasern frei, die werden wir entsprechend nutzen und wieder "vergießen". Zuerst mal grob Schleifen - alles weg, was absteht, wegsteht oder keine Miete zahlt. Ziel ist möglichst wenig Hinterschneidungen des umliegenden Gewebes zu haben. Normal würde man die Stelle wegschneiden und die Kanten bis aufs Maximum verjüngen und dann die Stelle mit verschieden großen Glasmatten (die laminiert man vorher am Tisch und legt sie dann nass auf das "loch") verdecken. Da die Form der Stoßsstange das hier aber nicht zulässt - oder besser, mir das zuviel arbeit ist - werden die Kanten nur abgeschrägt. Übrig bleibt eine Mulde mit freiliegendem Glasgewebe.
(davon hab ich leider kein Bild gemacht)
Der nächste Schritt ist das anrühren vom Harz. Ich hab hier Epoxy mit 45er härter angemischt, da hat man genügend Zeit. Mit Heißluftföhn Oberfläche vorwärmen (mach ich gern, dann stockts ein bisschen mehr) und erstmal das original Gewebe mit Harz betunken - schön rein tupfen, aber nicht verschwenden. Das wandert nun (hoffentlich) in die ganzen Zwischenräume under verbindet die original Fasern wieder.
Als nächstes schnappen wir uns ein Stückchen Glasfasergewebe (also das überkreuz gewebte) schneiden ein Stückchen ab und mit ner Schere schneiden wir jetzt Schnitzel von diesem Stück ins Harz. Warum keine Glasfaserschnitzel kaufen? Das sieht man gleich, wenn man die Masse dann verarbeiten will - durch die kurzen und langen Fasern hat man nämlich lauter kleine Glasfasermatten, die man mit einer Pinzette oder einem Stäbchen in jeder Größe aus der Masse ziehen und auf das Werkstück verteilen kann. Das klappt wunderbar und so füllt man einfach die Schadstelle mit sehr gut verwobenen und getränkten Glasfaser auf. Das ist erheblich leichter und stabiler als Spachtel.
Abgeschlossen sieht das ganze dann so aus:
[Blockierte Grafik: https://lh6.googleusercontent.com/-7J9QWQ41IS8/T6PveuzITjI/AAAAAAAAALk/bSM8WJQHoB8/s800/2012-05-04%252016.02.33.jpg]
Nach der großen Fläche hab ich ein paar Schleifreste (vom GFK) ins letzte Harz gerührt, das gibt gutes Zeug um die kleinen Risse aufzufüllen (hat fast keine tragende Wirkung!) - spart später Spachtel.
Das muss nun erstmal bis morgen härten, dann maltretiere ich ein Schleifblatt und schleife erstmal sauber um zu sehen welche Stellen noch Material brauchen und welche nicht. Spachtel wird am Ende benutzt um die Form der Stoßstange wieder zu vervollkommnen (lässt sich erheblich besser Schleifen). Die Rückseitige Verstärkung mit Glasfasermatten kommt dann erst NACH dem Spachteln und soll dann eher den Spachtel stützen, damit es nicht zu Rissen kommt.